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Welche Rolle hast du in deinem Familiensystem übernommen?

Welche Rolle hast du in deinem Familiensystem übernommen?

Weißt du, welche Rolle du in deinem Familiensystem übernommen hast? Welche Fähigkeiten und Verhaltensweisen hast du entwickelt und wie zeigen sich deine Prägungen in deinem Leben – in deinen Beziehungen?

In diesem Beitrag geht es um dysfunktionalen / toxische Beziehungen, die du aus deiner Herkunftsfamilie oder andere wichtige Bezugspersonen erfahren hast und welche Verhaltensweisen und Reaktionen du entwickelt hast und wie sie sich heute in deinen Beziehungen zeigen können.

Die Herausforderung bei allen dysfunktionalen Familien ist, dass wir meist unbewusst Menschen in unserem Leben anziehen, die in uns den altbekannten Schmerz auslösen. Die Angst vor dem neuen Ungewissen ist noch größer als die Angst vor dem altbekannten Schmerz. Wenn du in einer Familie aufgewachsen bist, hast du Verhaltensweisen und Reaktionen entwickelt, auf die du zurückgreifen kannst. Beim Neuen fehlt dir der Umgang und du hast das Gefühl keine Kontrolle und Sicherheit darüber zu haben. Neue Erfahrungen können dich sehr anstrengen und verunsichern. Der Umgang mit dem Vertrauten unterstützt dich in deinem Glaubenssystem. Wenn du zum Beispiel glaubst, dass du keine erfüllende Beziehung verdient hast und du tatsächlich eine unglückliche Beziehung führst, bestätigt du dich in deinem Glaubenssystem. Wenn du jedoch neue Erfahrungen machst, müsstest du dein Glauben hinterfragen, was sehr anstrengend und schmerzvoll sein kann.

Nachfolgend beschreibe ich die meistvertretenen Rollen aus einem Familiensystem:

 

Die Retterin / Der Retter:
Mögliche Ursachen:
– Krankheit und/oder Suchtverhalten deiner Beziehungspersonen.
– Überforderung deiner Beziehungspersonen.
– Erleben von emotionalen und instabilen Beziehungspersonen.
– Verantwortungen wurden sehr früh an dich übertragen.

Als Kind:
– Du hast deine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt.
– Du hast dich für die Bedürfnisse deiner Beziehungsperson zuständig gefühlt.
– Du hast für andere funktioniert.

Als Erwachsene/r:
– Du kümmerst dich übermäßig um deine Beziehungsperson.
– Du fühlst dich wertvoll, wenn du deiner Beziehungsperson hilfst.
– Du hast Probleme deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und diese deiner Beziehungsperson mitzuteilen.
– Du hast gelernt, dich nicht wichtig zu nehmen.

 

Die oder der Angepasste:
Mögliche Ursachen:
– Autoritärer oder strenger Erziehungsstil.
– Bestrafung bei Auflehnung oder Widerspruch.
– Überforderung deiner Beziehungspersonen.
– Erleben von emotionale und unkontrollierte Ausbrüche deiner Beziehungspersonen.

Als Kind:
– Du hast dich den familiären Regeln völlig untergeordnet.
– Du hast dich den Erwartungen deiner Beziehungsperson angepasst, um nicht auf Widerstand zu stoßen und gehofft dadurch mehr Liebe zu erfahren.
– Du hast keine Probleme deiner Beziehungsperson bereitet, um die Ressourcen deiner Familie zu schonen.

Als Erwachsene/r:
– Du hast wenig Selbstbewusstsein.
– Du hast Schwierigkeiten deine eigene Meinung durchzusetzen.
– Du hast Schwierigkeiten deine Grenzen aufzuzeigen.
– Du möchtest anderen gefallen.
– Du hast Angst vor Konflikte.

 

Die Vermeiderin / Der Vermeider:
Mögliche Ursachen:
– Nicht verfügbare oder stark übergriffige Beziehungspersonen.
– Grenzverletzungen.
– Überforderungen deiner Beziehungspersonen.
– Gefühle wurden im Familiensystem nicht gezeigt oder du wurdest von ihnen erdrückt.

Als Kind:
– Du hast gelernt, dass du keine Nähe verdient hast.
– Du hast gelernt, dass deine eigenen Gefühle unwichtig sind.
– Du hast gelernt, dich emotional zu distanzieren.
– Du wolltest deine Beziehungsperson nicht zu sehr strapazieren.

Als Erwachsene/r:
– Du hast Angst vor Verpflichtungen, tiefe Bindungen und Verantwortung.
– Du kannst nur oberflächliche Bindungen eingehen.
– Du flüchtest vor unangenehme Gespräche.
– Du hast häufig Schwierigkeiten, über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.
– Du ziehst emotional unerreichbare Beziehungspersonen an oder du bist es selbst.

 

Die Performerin / Der Performer:
Mögliche Ursachen:
– Negative Emotionen wurden nicht im Familiensystem gezeigt.
– Ablehnung von negativen Emotionen.
– Schlechte Stimmung im Familiensystem.
– Über (negative) Gefühle wurde nicht gesprochen.

Als Kind:
– Du hast gelernt, durch Humor eigene unangenehme Emotionen oder die deiner Beziehungsperson zu kompensieren.
– Deine negative Emotionen wurden abgelehnt.
– Du hast gelernt, deine negativen Emotionen zu unterdrücken.
– Du hast dich für die gute Stimmung in deiner Familie verantwortlich gefühlt.

Als Erwachsene/r:
– Du hast Schwierigkeiten, deine wahren Emotionen zu spüren und/oder zu kommunizieren.
– Du hast Angst, von deiner Beziehungsperson abgelehnt zu werden.
– Du meidest häufig ernste und/oder schwierige Gespräche.
– Du bist schnell verunsichert, wenn deine Beziehungsperson mal nicht positiv gestimmt ist.

 

Die Rebellin / Der Rebell:
Mögliche Ursachen:
– Autoritärer Erziehungsstil.
– Vernachlässigung.
– Gewalt.
– Beziehungspersonen waren mit sich selbst beschäftigt.
– Suchtverhalten im Familiensystem.

Als Kind:
– Du hast dich von Regeln und Erwartungen widersetzt.
– Du hast dich gegenüber deiner Beziehungsperson, negativ, trotzig oder feindselig verhalten.
– Du hast mit deinem Verhalten, Konflikte provoziert, um auf Missstände im Familiensystem aufmerksam zu machen.

Als Erwachsene/r:
– Du hast Schwierigkeiten, Kompromisse einzugehen.
– Du kannst deine Meinung gut durchsetzen.
– Du besitzt eine hohe Konfliktbereitschaft.
– Du wechselst häufig die Beziehungsperson, aufgrund von Konflikten.

 

Das schwarze Schaf:
Mögliche Ursachen:
– Erleben von Schuldzuweisungen im Familiensystem.
– Negatives Konfliktverhalten.
– Häufiges Kritisieren im Familiensystem.
– Unzufriedene und/oder unglückliche Beziehungspersonen.

Als Kind:
– Du wurdest oft für alle Probleme verantwortlich gemacht.
– Du warst oft Opfer von Schuldzuweisungen, Kritik und Strafen.

Als Erwachsene/r:
– Du reagierst empfindlich auf Kritik.
– Du beschuldigst und kritisierst oft deine Beziehungspersonen oder du nimmst die Schuld auf dich.
– Du hast ein negativen Selbstbild und ein niedrigen Selbstwert.

 

Die Perfektionistin / Der Perfektionist:
Mögliche Ursachen:
– Leistungen, Erfolge und/oder vorzeigbares Verhalten haben in deinem Familiensystem einen hohen Stellwert.
– Leistungen, Erfolge oder vorzeigbares Verhalten wurden häufig mit Liebe und Anerkennung belohnt.
– Misserfolge wurden bestraft.
– Projektion von nicht gelebtem Zielen und Träumen deiner Beziehungsperson.

Als Kind:
– Du hast Angst von Misserfolgen und Kritik.
– Du hast hohe Standards entwickelt und strebst nach Perfektion, um Anerkennung und Liebe von deiner Beziehungsperson zu bekommen.

Als Erwachsene/r:
– Du hast unrealistische hohe Erwartungen an dich selbst und an deiner Beziehungsperson.
– Du bist häufig unzufrieden.
– Du kritisierst häufig dich selbst und andere.
– Du besitzt ein hohes Kontrollbedürfnis.
– Dein Selbstwertgefühl wird nach deinen Leistungen bemessen.

Hast du dich in einer der genannten Rolle oder sogar in mehreren Rollen im Familiensystem wiedergefunden?

 

In den meisten Fällen haben wir mehrere Fähigkeiten entwickelt, um uns zu schützen. Du weißt also, dass du als Kind, bestimmte Verhaltensweisen, Reaktionen, Glaubenssätzen und/oder Gefühlen von deinem Familiensystem übernommen hast.

Vielleicht blockieren dich heute deine Prägungen aus deinem Familiensystem in deinen Beziehungen und du möchtest sie verändern. Du merkst das deine Beziehungen immer nach demselben Muster ablaufen. Du verstehst aber nicht warum!

Die gute Nachricht. 🙂 Das lässt sich ändern!

Wie?

Zum Beispiel durch eine Familienaufstellung mit Figuren, können mögliche Blockaden, Ressourcen oder Lösungsansätze innerhalb eines Systems sichtbar gemacht werden. Die Figuren werden in der systemische Aufstellungsarbeit als Stellvertreter verwendet und ist genauso effektiv wie das Aufstellen in der Gruppe mit Personen. Je nach aufgestellter Thematik können sich Lösungsstrategien sehr schnell – innerhalb von wenigen Tagen – oder erst im Laufe von mehreren Wochen zeigen.

Wünschst du dir mehr Klarheit, bessere Lösungsmöglichkeiten und eine bessere Beziehung zu dir und deinen Beziehungspersonen? Ich unterstütze dich gerne auf deinem Weg.

Alles Liebe,
deine Nadine

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Nadine Böhmer

Psychologische und systemische Beraterin

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